Nachricht aus Tuxford
"Ich verstehe. Viele Kreative haben ja mit Drogen zu kämpfen und dann ist der ganze Schaffensprozess wie in einem großen Nebel der Betäubungsmittel verschwommen. Ich habe mal das 'On Writing' von Stephen King gelesen. Kennen Sie das? Da spricht er ja auch von..."
"Nein, nein. Sie verstehen mich nicht. Das Buch war einfach da. Ich hatte höchstens 30 Seiten oder so davon wirklich geschrieben. Mehr nicht. Ich meine, es kann immer mal sein, dass wenn ich ein paar Gläser zu viel hatte, der Dünne sich mal rangesetzt hat. Ich achte da normalerweise drauf, dass er nicht so viel Unfug macht. Gerade am Rechner. In meinem ersten Job, da ist der Dominik aus der Firma ausgeschieden und hat dann von meinem Rechner noch eine Mail an alle geschrieben mit ein paar flotten Kommentaren. Und am nächsten Morgen komme ich rein, der Rechner ist mit Tape verziert und überall ist Red Bull. Stellen Sie sich mal mein Gesicht vor: Gerade 20 Jahre alt und schon hast du sowas an der Backe. Wie auch immer. Ich bin mir sehr sicher: Ich habe das Buch nicht wirklich geschrieben."
"Aha. Wie soll das gehen?"
"Na, da fragen Sie mich was. Das Buch war eines Tages einfach da. Es ist ja auch nicht so, dass Sie sich die Liebe eines Tages so daherwünschen, oder? Und nun bin ich ja auch hier, obwohl ich nicht genau weiß, wie ich hier her gekommen bin. Dank ihnen weiß ich ja jetzt wenigstens, dass ich morgen hier einen Vortrag halten soll."
"Hahaha, ja. Das ist natürlich eine schöne Geschichte, lieber Herr Garbor. Ich werde Ihnen mal das Gulasch holen. Das habe ich jedenfalls heute Vormittag frisch gemacht. Ganz alleine und ich kann mich gut dran erinnern. Nehmen Sie ruhig draußen Platz."
"Danke. Wissen Sie was? Lassen Sie mal die Limonade bleiben und bringen mir eine Flasche von dem Jakob Schneider Riesling und eine Flasche stilles Wasser dazu, ja?"
"Natürlich, gerne doch."
Und so setzte sich Garbor auf die Terrasse des Tuxford Falls Hotels und blickte auf den See, der leicht unterhalb lag und ließ sich die noch immer wärmende Abendsonne ins Gesicht scheinen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem. Er spürte seine Nasenhaare, er spürte den Duft von frischen Quitten, die Feuchtigkeit der letzten Nacht ganz deutlich und fing an zu Lächeln.
Niemand konnte wirklich sagen, was in so einem Augenblick alles passieren konnte, wenn man ihn nur sorgsam genug betrachtete. Und so zückte er seinen Füller, legte ihn neben den Block und goß sich ein Glas vom Wein ein. Sicher würde nachher der Dünne noch auftauchen und sie könnten gemeinsam eine Weile auf den See blicken. Aber bis dahin war noch genügend Zeit um überhaupt nichts zu machen und einfach nur da zu sein.
"Ich verstehe. Viele Kreative haben ja mit Drogen zu kämpfen und dann ist der ganze Schaffensprozess wie in einem großen Nebel der Betäubungsmittel verschwommen. Ich habe mal das 'On writing' von Stephen King gelesen. Kennen Sie das? Da spricht er ja auch von..."
"Nein, nein. Sie verstehen mich nicht. Das Buch war einfach da. Ich hatte höchstens 30 Seiten oder so davon wirklich geschrieben. Mehr nicht. Ich meine, es kann immer mal sein, dass wenn ich ein paar Gläser zu viel hatte, der Dünne sich mal rangesetzt hat. Ich achte da normalerweise drauf, dass er nicht so viel Unfug macht. Gerade am Rechner. In meinem ersten Job, da ist der Dominik aus der Firma ausgeschieden und hat dann von meinem Rechner noch eine Mail an alle geschrieben mit ein paar flotten Kommentaren. Und am nächsten Morgen komme ich rein, der Rechner ist mit Tape verziert und überall ist Red Bull. Stellen Sie sich mal mein Gesicht vor: Gerade 20 Jahre alt und schon hast du sowas an der Backe. Wie auch immer. Ich bin mir sehr sicher: Ich habe das Buch nicht wirklich geschrieben."
"Aha. Wie soll das gehen?"
"Na, da fragen Sie mich was. Das Buch war eines Tages einfach da. Es ist ja auch nicht so, dass Sie sich die Liebe eines Tages so daherwünschen, oder? Und nun bin ich ja auch hier, obwohl ich nicht genau weiß, wie ich hier her gekommen bin. Dank ihnen weiß ich ja jetzt wenigstens, dass ich morgen hier einen Vortrag halten soll."
"Hahaha, ja. Das ist natürlich eine schöne Geschichte, lieber Herr Garbor. Ich werde Ihnen mal das Gulasch holen. Das habe ich jedenfalls heute Vormittag frisch gemacht. Ganz alleine und ich kann mich gut dran erinnern. Nehmen Sie ruhig draußen Platz."
"Danke. Wissen Sie was? Lassen Sie mal die Limonade bleiben und bringen mir eine Flasche von dem Jakob Schneider Riesling und eine Flasche stilles Wasser dazu, ja?"
"Natürlich, gerne doch."
Und so setzte sich Garbor auf die Terrasse des Tuxford Falls Hotels und blickte auf den See, der leicht unterhalb lag und ließ sich die noch immer wärmende Abendsonne ins Gesicht scheinen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem. Er spürte seine Nasenhaare, er spürte den Duft von frischen Quitten, die Feuchtigkeit der letzten Nacht ganz deutlich und fing an zu Lächeln.
Niemand konnte wirklich sagen, was in so einem Augenblick alles passieren konnte, wenn man ihn nur sorgsam genug betrachtete. Und so zückte er seinen Füller, legte ihn neben den Block und goß sich ein Glas vom Wein ein. Sicher würde nachher der Dünne noch auftauchen und sie könnten gemeinsam eine Weile auf den See blicken. Aber bis dahin war noch genügend Zeit um überhaupt nichts zu machen und einfach nur da zu sein.