Was soll denn das? Und überhaupt!
Wisst ihr, was ich langweilig finde? Diese ‘Über mich’-Texte auf Webseiten. Noch schlimmer sind die in Romanen. Am besten noch in dritter Person.
Wen interessiert denn, dass du mit deinen drei Töchtern und dem blinden Hund in Köln-Ehrenfeld lebst? Dass du Kommunikationsfreie Gewalt mit Nebenfach Geldzählen studiert hast? Gratuliere. Ich nicht. Ich war dafür mal ziemlich lange tanzen im Ritter Butzke.
Warum steht da nicht sowas wie: “Nachdem Benjamin in der Jugend sehr laut war, damit er die Stimmen in seinem Kopf nicht hören musste, wollte er in seinen Zwanzigern aus selbigem Grund Karriere machen. Und weil er das mit der Karriere sehr brav hinbekommen hat, hat er in seinen Dreißigern dafür bezahlt und dann ist er umgefallen. Danach musste er viel schlafen.”
Wie man sich denken kann, ist Benjamin so begehrenswert wie ein Lottogewinn oder eine gute Flasche Dessertwein. Und doch: Er ist trotz des Erfolges immer nahbar geblieben. Hier sieht man ihn mit Fans.
Ich bin also Benjamin. Ich schreibe gerne. Ich versuche es regelmäßig, auch wenn es nicht immer gelingt. Ich habe Garbor erfunden und dieser wiederum hat den Dünnen erfunden. Ich glaube an Begeisterung, Seufzen und Übertreibung. Ich finde das Leben ganz großartig und manchmal tut es auch furchtbar weh. Schön wenn man das alles mit Menschen teilen kann. Das Lachen ist dann schöner und der Schmerz ist dann ein bisschen milder.
Wenn euch die Geschichten hier gefallen: Kauft euch ne Flasche Kalkundkiesel von Claus Preisinger und fangt selber an zu schreiben! Wenn nicht: Toll. Erzähl deinen Freunden auf Tiktok davon! Das Internet braucht noch mehr Menschen, die Scheiße über andere Menschen erzählen.
“For what it’s worth: it’s never too late or, in my case, too early to be whoever you want to be. There’s no time limit, stop whenever you want. You can change or stay the same, there are no rules to this thing.”
— Francis Scott Fitzgerald